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Hier eine Vorschau,
wie wir dieses Thema behandeln und wie unsere Eselsbrücken aussehen:

Ketamin
Basiswissen
Ketamin = Injektionsanästhetikum
Cat-Armin = mit Spritze
In der Anästhesie wird die Empfindungslosigkeit entweder durch Narkosegase, die volatilen Inhalationsanästhetika, oder durch intravenöse Substanzen herbeigeführt. Ketamin zählt zu den intravenös verabreichbaren Substanzen. Ketamin wird nur unter bestimmten Voraussetzungen im Notfallsetting zur Narkoseeinleitung benutzt.
Racemat aus 2 Enantiomeren
Rettungs-Doppelpack (2x Cat-Armin)
Das ursprüngliche (konventionelle) Ketamin ist also ein 1:1 Gemisch aus den zwei Stereoisomeren-Formen des Ketamin-Moleküls.
Rechtsdrehendes Ketamin
Rechts-drehender Cat-Armin
Esketamin = linksdrehendes Ketamin
Esskastanie = von Links-drehendem Cat-Armin
Die Rezeptoraffinität für das linksdrehende Enantiomer ist höher als die des rechtsdrehenden Enantiomers (linker Cat-Armin steht höher).
Esketamin als Reinsubstanz erhältlich: Ketanest®
In Esskastanie: Kätzchen im Nest
Das Racemat ist nur noch als Generikum verfügbar. Um die gewünschte Wirkung zu erhalten, muss dann die Dosis verdoppelt werden.
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Beginne das Lernen mit unseren Eselsbrücken,
werde Teil der Lernrevolution.
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Zu den klassischen Injektionsanästhetika gehören Propofol und Thiopental.
Injektionsanästhetika ermöglichen ein rasches und angenehmes Einschlafen.
Ketamin kann auch intramuskulär oder nasal verabreicht werden.
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Bild- und Spiegelbildliches Molekül drehen polarisiertes Licht in unterschiedliche Richtungen – daher die Namen rechtsdrehend (R/+) und linksdrehend (S/-).
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Bild- und Spiegelbildliches Molekül drehen polarisiertes Licht in unterschiedliche Richtungen – daher die Namen rechtsdrehend (R/+) und linksdrehend (S/-).
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Die psychomimetischen Nebenwirkungen konnten durch Ketanest, im Vergleich zum Ketamin-Racemat (Mischung aus beiden Enantiomeren), nicht signifikant vermindert werden.
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Die "Low-dose-Ketamin”-Dosierung umfasst ca. i.v. 0,25 mg/kg KG. Die doppelte bis vierfache Menge beeinträchtigt dann auch das Bewusstsein – also i.v. 0,5-1,0 mg/kg KG. Die Dosierung bezieht sich auf Esketamin.
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Der kataleptische Zustand beschreibt ursprünglich einen speziellen Zustand von Patienten mit einer akuten schizophrenen Psychose – die Katalepsie. Weitere Bezeichnungen sind die katatone Schizophrenie oder der dissoziative Stupor.
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Ein massiver Calciumeinstrom in Neurone ist neurotoxisch (sog. “exzitatorische Toxizität”). Substanzen mit einer schwachen NMDA-Rezeptor Blockade, wie Memantin, wirken daher neuroprotektiv. Memantin wird bei Demenz angewendet.
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Ketamin bindet an die Phencyclidinbindungstelle des NMDA Rezeptors und blockiert ihn dadurch. Die Öffnungsdauer sowie die Öffnungsfrequenz ist herabgesetzt.
Auch an den Hinterhornneuronen im Rückenmark befinden sich NMDA-Rezeptoren, die die synaptische Impulsübertragung für ankommende Schmerzreize normalerweise verstärken würden. Ketamin vermindert also auch die Schmerzleitung im Rückenmark.
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Die Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis basiert auf denselben Wirkungsmechanismen wie Ketamin. Autoantikörper gegen den NMDA-Rezeptor können bei Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke das Gehirn erreichen und führen dann zu ähnlichen psychotomimetischen (halluzinogenen) Symptomen wie ein Ketamin-Rausch.
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Da Ketamin auch intramuskulär verabreicht werden kann, wird es gerne bei der Befreiung eingeklemmter Personen benutzt.
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Häufiger Anwendung findet es sozusagen als “Kurznakotikum” für kleine Eingriffe, wie bsp. einem Verband-wechsel bei Verbrennungspatienten oder zur Reposition bei dislozierten Frakturen. Als besonders positiv ist dabei die erhaltene Spontanatmung zu bewerten.
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In diesem Fall sollte unbedingt zusätzlich ein Benzodiazepin oder Propofol verabreicht werden, um unangenehme Träume zu verhindern.
Regionale Anästhesieverfahren sind bspw. eine Spinalanästhesie oder eine periphere Nervenblockade.
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Als sog. “Add-on Therapie”, also als Ergänzung zu einer antidepressiven Therapie, und als akute Suizidprävention ist Ketamin als Nasenspray erhältlich – die Nutzung darf aber nur unter Aufsicht eines Psychiaters erfolgen.
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Ursächlich für den antidepressiven Effekt scheint die Blockierung der NMDA-Rezeptoren der lateralen Habenula (laterale Epiphysentiele). Es kommt dadurch zur Enthemmung nachfolgender monoaminerger Belohnungszentren.
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Gefürchtet ist das postoperative Delir. Unter Phencyclidin (ein weiteres dissoziatives Halluzinogen aus der Gruppe der NMDA-Antagonisten) kam dies häufig vor, bei Ketamin ist es eine Seltenheit.
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Es eignet sich auch eine Kombination mit Propofol.
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Auch bei anderen vorbestehenden Krankheitsbildern, die sich durch eine iatrogene Erhöhung des Blutdrucks verschlechtern ist eine Gabe von Ketamin kontraindiziert. Dazu gehören u.a. eine nicht eingestellte Hyperthyreose, Aneurysmen jeglicher Art oder ein Phäochromozytom.
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Bei beatmeten Patienten kann man der zerebralen Vasodilatation entgegenwirken. Durch künstliche Hyperventilation erzeugt man eine Hypokapnie, diese führt in den zerebralen Gefäßen zu einer Vasokonstriktion.
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Ketamin besitzt eine direkte negativ inotrope Wirkung, diese wird durch die zentrale Sympathikusaktivierung überdeckt. Bei bestehender Herzinsuffizienz ist der Sympathikustonus, um einer Dekompensation entgegenzuwirken, bereits primär erhöht und “die Reserven sind bereits ausgeschöpft” – die negativ inotrope Wirkung würde in diesem Falle zu tragen kommen.
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Ketamin ähnelt nicht nur strukturell, sondern auch in seiner Wirkung dem Phencyclidin (PCP) – in der Drogenszene bekannt als “Angel Dust”. Ursprünglich auch als Hypnotikum synthetisiert kam es bei PCP zu gravierenden dissoziativen Nebenwirkungen mit ausgeprägten Halluzinosen und postoperativem Delir. Ketamin zeichnet sich, im Vergleich zu PCP, durch seine stärkere analgetische Komponente mit schwächerem psychotomimetische Potenzial aus.
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