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wie wir dieses Thema behandeln und wie unsere Eselsbrücken aussehen:

COPD 4: Exazerbation
Basiswissen
Exazerbation: Akute Verschlechterung der Symptomatik
Echse: attackiert AHA-Ziege (wg. AHA-Symptomatik)
Von der Exazerbation einer COPD, auch AECOPD, sprechen wir bei Vorliegen von einer akuten Verschlechterung der typischen respiratorischen Symptome des Patienten.
AHA-Symptomatik über normale Schwankungen hinaus
Ziege ruft “AHA!” und fällt vom schwankenden Schaukelpferd
Die AHA-Symptomatik (Atemnot, Husten und Auswurf) ist dann deutlich schlechter als während der sonst üblichen Schwankungen der COPD-Symptomatik des Patienten.
Exazerbation: Vorübergehende Änderung der Medikation nötig
Opfer der Echse: bekommt Inhalator von Nonne zugeworfen
Ein weiterer Teil der Exazerbations-Definition ist, dass eine vorübergehende Veränderung der Medikation nötig wird (s. Therapie).
Exazerbationen sind häufig ein Notfall + erhöhen die Mortalität
Echse mit Notfalllicht auf Kopf + hält Kreuz hoch
Exazerbationen einer COPD sind häufig ein lebensbedrohlicher Notfall und bedürfen daher dringender Abklärung.
Exazerbationen entwickeln sich über Stunden bis Tage
Echse schubst Uhr und Kalender beiseite
...
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Die S2k-Leitlinie ergänzt, dass diese Verschlechterung der Symptomatik über mindestens 2 Tage anhält.
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Die Krankenhaus-Mortalität während einer Exazerbation beträgt 3–9%, die Einjahresmortalität beträgt ca. 25%.
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Exazerbationen werden wahrscheinlicher, wenn es bereits zu Exazerbationen kam, bei fortgeschrittenem Krankheitsstadium, reduziertem Allgemeinzustand und Komorbiditäten.
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Wie bei der Pathogenese der COPD verengt die Entzündung die Atemwege (entzündlich bedingte Bronchokonstriktion) und/oder sie führt zu mehr Sputum. Auch die Ko-Infektion mit mehreren Erreger scheint eine wichtige Rolle beim Entstehen der AECOPD zu spielen.
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Teilweise liegen diese Diagnosen aber auch parallel zur Exazerbation vor – der Patient kämpft dann mit zwei Problemen. Fieber, Nachtschweiß, Brustschmerzen oder periphere Ödeme weisen auf andere Erkrankungen hin.
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Wichtig ist natürlich die ausführliche körperliche Untersuchung, um z.B. Hinweise auf weitere Erkrankungen zu erkennen. Ödematöse Beine könnten auf eine dekompensierte Herzinsuffizienz hindeuten. Ein einseitig überwärmtes, möglicherweise bläulich livides Bein, könnte auf eine tiefe Beinvenenthrombose hindeuten und sollte somit auch an eine Lungenembolie denken lassen.
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Im weiteren Verlauf wird die BGA mehrmals wiederholt, um den Erfolg der (nicht-invasiven) Beatmung zu evaluieren.
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Mehr als 80% der Exazerbationen können ambulant behandelt werden.
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Kritische Befunde, Komorbiditäten und alle Maßnahmen wie Beginn einer NIV, die nur stationär durchführbar sind, erfordern eine stationäre Aufnahme. Die Anzahl stationär behandelter Exazerbationen hat zudem einen Einfluss auf das Therapieschema nach GOLD Gruppe. Kurze Wiederholung daher an dieser Stelle: In welche Gruppen nach GOLD fällt ein Patient, wenn er 1 Exazerbation mit stationärer Behandlung durchgemacht hat? Patienten mit mind.1 stationär behandelten Exazerbation fallen in die GOLD Gruppen C oder D.
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Ein wichtiger Aspekt ist hier, dass COPDler sich an erhöhte pCO2-Werte gewöhnen. Ein erhöhtes pCO2 ist normalerweise ein starker Atemantrieb. Haben sich COPDler jedoch an das erhöhte pCO2 gewöhnt, übernimmt der Sauerstoffmangel die Rolle des Atem-Antreibers. Erhalten COPDler nun zusätzlichen Sauerstoff, kann der Atemantrieb bis hin zum Atemstillstand abnehmen. Ist bei einem COPDler das pCO2 in der BGA erhöht, muss daher eine invasive Beatmung in Betracht gezogen werden!
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SABA haben gegenüber SAMA einen schnelleren Wirkeintritt und werden daher bevorzugt verwendet, sodass UpToDate etwa SABA oder die Kombination von SABA mit SAMA empfiehlt (gegenüber einer SAMA-Monotherapie). Die Dauertherapie wird in der bisherigen Dosierung fortgeführt bzw. ggf. eskaliert.
Eine weitere Option bei starker Dyspnoe ist eine niedrig dosierte Morphingabe. Dies beruhigt Patienten und verbessert die Atmung. Die gefürchtete Atemdepression ist bei niedriger und individuell angepasster Dosierung gering.
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Purulentes (eitriges = gelb-grünliches) Sputum gilt laut S2k-Leitlinie als aktuell sicherster Hinweis für eine bakterielle Besiedelung. Alternativ kann ein erhöhter PCT-Wert auf eine bakterielle Infektion hindeuten.
Auch die stationäre Antibiose sollte möglichst oral erfolgen. Die Wahl der Antibiose orientiert sich dabei an dem Vorgehen bei einer Pneumonie. Wichtig: Die S2k-Leitlinie betont wiederholt den kritischen Einsatz von Antibiotika, da laut Datenlage der Nutzen unklar und das Risiko einer Besiedlung mit Pseudomonas aeruginosa sogar erhöht ist.
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Die Influenza-Impfung führt zu einem signifikanten Senken des Risikos einer Influenza induzierten Exazerbation. Die Impfung sollte so spät wie möglich im November erfolgen, da die Immunogenität rasch nachlässt und die jährlichen Epidemien erst ab Januar des Folgejahres beginnen. Auch zur Pneumokokken-Impfung gibt es exzellente Studiendaten, wie die Rate an Infektionen durch Impfung massiv nachlässt.
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Dies kann die Exazerbationen senken, jedoch auch resistente Keime selektionieren.
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