Terminologie lernen mit den Eselsbrücken von Meditricks.de

Termi 2: Richtungsangaben


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Kranial (lat.): Kopfwärts (oben)

Kran (Kopf schaut oben aus den Wolken heraus)

Kaudal (lat.): Steißwärts (unten)

Gouda („goudal“) kracht unten auf den Steiß

Kraniokaudal

Richtung Kopf → Steiß

„Kranial“ kommt von lat. „cranium“: Schädel, Haupt, Kopf. „Kaudal“ von lat. „cauda“: Schwanz.

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Proximal (lat.): nah (zum Körper hin) 

Box-Hieb („Prox-Hieb“) in den Körper hinein  

Proximales 

Interphalangealgelenk

PIP, das Gelenk zwischen erstem und 

zweitem Fingerglied, näher am Rumpf

Distal (lat.): fern (vom Körper weg)

Distel fliegt weg

Distales 

Interphalangealgelenk

DIP, das Gelenk zwischen zweitem und 

drittem Fingerglied, entfernter vom Rumpf

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Ventral (lat.): bauchwärts (vorn), 

dorsal (lat.): rückenwärts (hinten)

Der Wind (frz. vent) weht ihm derart auf den Bauch, 

dass er mit dem Rücken voran in den Tor-Saal stürzt

Ventral am Arm

Rückseite des Arms

Dorsal am Arm

Vorderseite des Arms

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Palmar (lat.): zur Handfläche zeigend/gehörig

Pflückt (mit Hand[fläche]) von Palme

Er pflückt natürlich mit den Handflächen – oder hast du schon mal mit dem Handrücken gepflückt?

Plantar (lat.): zur Fußsohle zeigend/gehörig

Steht (mit Fußsohlen) auf Plantage

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Median (gr.), mittig/auf der Mittellinie

Medi-Anus hat Po-Ritze 

auf der Mittellinie seines (Ar***-)Gesichts! 

N. medianus

Der mittige Nerv (des Unterarms)

Medial (lat.): zur (Körper-)Mitte hin

Medaille hängt man sich medial um

Lateral (lat.): zum Rand hin/seitlich

Laternen hält man lateral

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Median und medial. Median ist immer die Mittellinie der jeweiligen Körperstruktur. Medial dagegen ist die Seite der jeweiligen Körperstruktur, die zur Körpermitte hinzeigt.

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Mesial (gr.): zur Mitte einer bogenförmigen Struktur hin zeigend (entlang des Bogens gedacht)

Messi schießt den Ball im Bogen in die Mitte

Das Gegenteil – also die von dieser Bogenmitte abgewandten Seiten – wird mit dem auch in der Humanmedizin geläufigen Begriff „distal“ bezeichnet. Der Oberbegriff für mesial und distal – also für die Zahnzwischenräume – ist „approximal“.

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Axial- (lat.): entlang einer (gedachten) (Organ-)Achse

Auf einer großen Achse axial gepfählt

axiale 

Bewegungen

Bewegungen oder Kräfte entlang der 

Körper-/Organachse

Gelegentlich werden fälschlicherweise auch Bewegungen um eine Achse herum als axial bezeichnet.

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Apikal (lat.): an der Spitze (eines Organs), zur Spitze hin

Abiturient Abi-Karl fühlt sich an der Spitze der Welt angekommen

Anatomie: Besonders bei Lunge (Lungenspitzen) z.B. als Angabe für Tumorlokalisation; Achtung bei Zähnen: Spitze ist unten (Wurzelspitze)! Histologie: Apikal ist die Seite der Zelle, die zum Lumen hin zeigt (die weg zeigende Seite: basal) – die gleiche Einteilung wird bei polarisierten Zellen verwendet.

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Ante/anterior (lat.): vor/vorn

Post/posterior (lat.): nach, hinter/hinten

Ameise hat Antennen vorne (ante/anterior) und

zieht hinter sich die Postkutsche

Ameise heißt obendrein auf Englisch „ant“, wie „anterior“.

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Super (lat.): über, superior: obere/-r/-s

sub (lat.): unter

Super-Termi-Nerd fliegt über einem

unten gelegenen riesigen Suppenteller

superficialis

oberflächlich

Superinfektion

auf virale Infektion „oben drauf“ gesetzte (i.d.R. bakterielle) Infektion

V. cava superior

Obere Hohlvene

A. subclavia

Unter dem Schlüsselbein gelegene Schlagader

Beschreibung

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Supra (lat.): über

Infra (lat.): unter

Der Patient liegt unter Infrarot-Lampen, 

sein super-praller Bauch ragt aber darüber hinaus

M. infraspinatus

Muskel, der unter der Schultergräte entspringt

M. supraspinatus

Muskel, der über der Schultergräte entspringt

weitere

 Infrarotlicht, Infraschall

Warum ein zusätzliches Bild für „supra“ und nicht einfach den Superman nochmal hernehmen? In der Anatomie wirst du es uns danken, dann musst du nicht viel nachdenken ob es jetzt Foramen supraorbitale oder superorbitale heißt. (Dort ist tatsächlich ein super-praller Orbit im Einsatz, lass dich überraschen!)

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In(tra) (lat.): innerhalb, extra (lat.): außerhalb

Innen sind die Insider und draußen gibts ‘ne Extrawurst

intrehepatische Gallengänge

Die Gallengänge innerhalb der Leber, bevor der Hauptgallengang die Leber verlässt

extrahepatische Gallenwege

Alle Gallengänge außerhalb der Leber bis zur Einmündung ins Duodenum

Die Insider wissen so viel, weil sie sich in die innersten Zirkel einschleichen – für eine Extrawurst müssten sie aber schon rauskommen! Beispiele: Intraossärer Prozess, Extraartikuläre Fraktur (Knochenbruch, der nicht durchs Gelenk geht).

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En-/ento-/endo- (gr.): innerhalb, innen

Ente wohnt im Endoskop drinnen

Enoral

im Mund 

Enanthem

wie Exanthem, nur innen, also an den Schleimhäuten

Endoskopie

„Innen-Schauung“

Entoderm

innen liegendes Keimblatt: „Innen-Haut“

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Ek-/ex (gr.): aus, heraus

Ecke ist der äußerste, heraus-stehende Punkt des Tischs 

(darum haut die Echse sich dort an)

Ektop 

woanders als es hingehört, 

z.B. ektopes Pankreasgewebe

Ektoderm

außen liegendes Keimblatt: „Außen-Haut“

Cholezyst-

ektomie

Gallenblasenentfernung, wörtlich: Gallen-blasen-

heraus-Schneidung

Exophthalmus

herausstehendes Auge

Exanthem

„Außen-Ausschlag“, also auf der Haut, im Gegensatz zum Enanthem, dem Schleimhaut-Ausschlag

Beschreibung

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meso- (gr.): zwischen

Messer zwischen den Rippen

Mesoderm

mittleres Keimblatt

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meta- (gr.): nach, hinter, zwischen

Meta kam nach Facebook

Metanephrine

Abbauprodukte der Katecholamine: Kommt nach den Katecholaminen

metachron

„nacheinander“, z.B. verwendet, wenn Haupttumor und Metastasen nacheinander auftreten

Meta-Ebene,

Meta-Sprache, …

„zwischen“

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dia- (gr.): durch, zwischen, auseinander

Dia: zwischen der Lichtquelle und der Leinwand, wird durch-leuchtet

Tabelle

Tabelle
Tabelle Tabelle

Beschreibung

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per (lat.): durch (aber auch: durch und durch, völlig)

Bär mit dem Kopf durch die Wand!

peroral

durch den Mund

perakut

höchst akut

Nachdem er mit dem Kopf durch die Wand ist, hatte der Bär wahrscheinlich auch bär-akute Kopfschmerzen. Höhö. 

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ab (lat.): von, weg; ad (lat.): zu, an, bei, hinzu

So geht Säkularisierung: Weg vom Abt, hin zu den Ads

aboral 

vom Mund weg gelegen (z.B als Richtungsangabe in der Speiseröhre)

Adhäsion

Anhaftung

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para-/juxta- (gr.): neben

Paragleiter erlaubt sich einen Jux: landet absichtlich neben Landeplatz

paravertebral

Neben den Wirbeln

Juxtaposition

Stellung nebeneinander

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kata- (gr.): hinab; ana- (gr.): hinauf

Kater fällt vom Baum hinab und kommt nur mithilfe von Anabolika wieder hinauf

katabol

abbauend

anabol

aufbauend

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Frontal (lat.): stirnwärts

Fromm-Taler sitzen vorn auf der Stirn

Rostral (lat.): mund-/nasenwärts

Ross zieht an Mund/Nase des Schädel-Streitwagens

Okzipital (lat.): hinterhauptswärts (hinten)

Ochse mit Hörnern am Hinterkopf (klettert nach hinten raus)

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Sagittal(-ebene) (lat.): in Pfeilrichtung 

(„von vorn nach hinten“ bzw. „von hinten nach vorn“)

Mittels einem Pfeil von einem Gitter durchschnitten! 

(Gitter → sa-gittal)

Die Sagittalebene ist die Ebene, entlang der auch ein von vorn auf sein Opfer geschossener Pfeil durch den Körper dringt, von Nase zu Hinterhaupt – von lat. sagitta: Pfeil. Die Sagittalebene ist also die Ebene, die den Körper in eine rechte und eine linke Hälfte teilt. Radiologie, Anatomie: Sagittalschnitt (z.B. im CT).

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Transversal(-ebene) (lat.): „quer durch

Universalgelehrte wurden in den guten alten Zeiten gern mal transversal durchgeteilt (a.k.a. geköpft) 

Die Transversale teilt den Körper „quer durch“ und ist also die Ebene, die den Körper in eine obere und eine untere Hälfte teilt. Radiologie, Anatomie: Transversalschnitt (z.B. im CT)

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peri-: um herum

Peripherie: Um die Stadt herum

Peritoneum

herum-gedehntes, ca. „Auskleidung“,

(dt. Bauchfell)

periaurikulär 

um das Ohr herum

perioperativ

rund um die OP, i.S.v. davor und danach

peripankreatisch

um das Pankreas herum

weitere

Perikard (Herzbeutel), Peripherie, Perimeter (Umfang)

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epi-: über

Epiliert über sich

Epicondylus

über dem Gelenk gelegener Knochenvorsprung, 

dt. „Gelenkknorren“

Epiphyse

1. Gelenkende eines Knochens, dort liegt die für das Wachstum wichtige Epiphysenfuge; 2. Anderer Name für die Glandula pinealis (Zirbeldrüse) im Gehirn

Epididymis 

„Über-Hoden“: Nebenhoden

Epinephrin

„Über-Nieren-Hormon“, andere Bezeichnung für 

Adrenalin: Nebenniere liegt ja oben auf der Niere

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