Was ist Schmerz?
Schmerz ist eine komplexe, unangenehme Wahrnehmungserfahrung
Schmerzteufel mit komplexen, unangenehmen Folterwerkzeugen
Die Schmerzerfahrung vereint drei Dimensionen: sensorisch (Intensität/Lokalisation), affektiv (unangenehm) und kognitiv (evaluierend).
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Was ist Schmerz?
Schmerz hat eine wichtige Warnfunktion
Warnschild
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Was ist Schmerz?
Gehirn bewertet Reize auf Grundlage bisheriger Erfahrungen
Gehirn schlägt Teufel in seinen Notizen nach
Diese Bewertung erfolgt häufig unbewusst.
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Was ist Schmerz?
Körper reagiert auf Bewertung des Gehirns → Ziel ist die Abwehr von Gefahr und der Erhalt der Homöostase
Körperchen schaut Gehirn über die Schulter → wappnet sich
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Was ist Schmerz?
Folge: Emotionale Reaktionen
Emotions-Figuren reagieren
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Was ist Schmerz?
Folge: Physiologische Veränderungen des Hormon- und vegetativen Nervensystems
Viele (Hor-)Mohn-Blumen gebracht von vegetarischer Nerven-Figur
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Was ist Schmerz?
Folge: Verhaltensänderung
Ändert Verhalten: Ruhe → Angriff
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Funktionen von Schmerzen
Schmerz schützt uns und fördert die Heilung
Schmerzengelchen mit Abwehrschild und Pflaster
Schmerz entsteht durch eine Bedrohung der körperlichen Homöostase.
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Funktionen von Schmerzen
Nozizeptoren erkennen bedrohliche Reize → Gefahr-Detektoren bzw. Schadensmelder
Not-Zepter zum Aufspüren von Gefahren → hält Detektor, meldet Schaden
Man spricht auch von engl. danger receptors = Gefahr-Rezeptoren.
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Funktionen von Schmerzen
Nozizeptoren warnen vor Gewebeschäden
Detektor warnen vor kaputten Gewebe (gewebte Decke)
Und sie begleiten schützend den linearen Prozess der Wundheilung.
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Funktionen von Schmerzen
Schmerz entsteht erst im Gehirn – Nozizeptoren übermitteln zuvor die Reize
Schmerz geplagtes Gehirn – empfängt Signale des Not-Zepter
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Veränderung der Schmerzwahrnehmung
Das Schmerzwarnsystem ist hochempfindlich – und unspezifisch
Schmerzradar mit vielen Antennen – empfängt alle möglichen Signale
Seine Aufgabe ist der Schutz des Körpers vor Verletzungen und die schnelle Reaktion auf jede noch so kleine Bedrohung.
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Veränderung der Schmerzwahrnehmung
Das Schmerzwarnsystem ist stark anpassungsfähig (neuroplastisch) und lernt assoziativ
Neues Schmerzradar wird gebaut (aus Neuronen-gelbem Plastik), verknüpft (assoziiert) Signale
Das Zusammenspiel von Sinneswahrnehmungen mit Gehirnaktivitäten im Frontalkortex und limbischen System läuft dabei bewusst und unbewusst ab.
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Veränderung der Schmerzwahrnehmung
Störende Einflüsse: ablenkende, unterschwellige oder zu wenige Reize
Störsender: zur Ablenkung platziert bei (Tür-)Schwelle, dort: preisl. reduzierte Reizwäsche
Das Schmerzwarnsystem unterliegt permanent fördernden und störenden Einflüssen. Ablenkende, unterschwellige oder zu wenige Reize verhindern das Lernen, weil die Gentranskription in Neuronen inaktiv bleibt.
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Veränderung der Schmerzwahrnehmung
Weitere Störende Einflüsse: Stress
Stress-Monster manipuliert Regler des Schmerzradars
Stress und inadäquate Reize sind also neuroplastisch wirksam – sie verändern die Schmerzwahrnehmung.
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Veränderung der Schmerzwahrnehmung
Schlussendlich kommt es zur “Fehlinterpretation”
Schmerzengelchen hält harmloses Gänseblümchen für Gefahr
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Akuter und chronischer Schmerz
Akuter Schmerz: Warnfunktion → überlebenswichtig
Akuter Postbote: Warnt → überreicht Survival-Kit
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Akuter und chronischer Schmerz
Chronische Schmerzen: gelernte Überempfindlichkeit auf Reize
Chronometer (Uhr) Postbote: mit Diplom, überempfindsam: hält sich Ohren zu
Bei chronischen Schmerzpatienten sind ggf. nicht hilfreiche/fehlerhafte Kognitionen mit emotionalen Belastungen und dysfunktionalen Verhaltens- und Bewegungsmustern verbunden. Nozizeptive Reize werden stärker wahrgenommen und nicht-nozizeptive Reize werden als schmerzhaft empfunden.
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Akuter und chronischer Schmerz
Definition chronischer Schmerzen: meist 3 bis 6 Monate genannt – “Teil des Lebens”
Dreizack-Mond und 6er-Würfel-Mond – Teil des Lebensbaum
Chronischer Schmerz ist eine eigenständige Krankheit. Chronischer Schmerz dauert über das Ausmaß einer akuten (frisch aufgetretenen) Ursache hinaus an – und dies nicht nachvollziehbar lange.
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Akuter und chronischer Schmerz
Disembodiment: bspw. Phantomschmerz → gestörte Körperwahrnehmung
Tritt aus Körper heraus: Phantom mit Amputation
Bei vielen chronischen Schmerzzuständen kann es, wie z.B. beim Phantomschmerz zu einem Disembodiment mit gestörter Körperwahrnehmung kommen. Hier passen die Karten des Gehirns nicht mehr zur Körperkarte, wie beim Phantomschmerz, aber auch beim komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) und sämtlichen chronischen Schmerzbildern.
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Akuter und chronischer Schmerz
Bio-Psycho-Soziales-Schmerzmodell berücksichtigt alle Lebensbereiche
Bio-Psycho-Soziales-Schmerzmodell im Baum des Lebens
Chronische Schmerzen führen zu deutlichen Beeinträchtigungen in allen Lebensbereichen und unterliegen immer körperlichen, psychischen und sozialen Einflüssen. Dabei wird das Fehlen einer konkreten körperlichen Schädigung oft als sehr belastend empfunden.
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Schmerzarten
Nozizeptive Schmerzen ← Aktivierung von Gefahr-Rezeptoren (Nozizeptoren) durch mechanische/thermische Reize oder durch toxische Substanzen
Not-Zepter zwischen Mechaniker-Schlüssel, Thermometer und Toxin
Eine Schädigung neuronaler Strukturen liegt dabei nicht vor.
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Schmerzarten
Neuropathische Schmerzen ← Läsion des (peripheren oder zentralen) somatosensorischen Nervensystems
Neuronen-Pate ← mit zerbrochener Tomaten-Sense (peripherer und zentraler Tomatenfleck)
Man unterscheidet periphere neuropathische Schmerzen mit Läsionen im peripheren Nervensystem und zentralen neuropathischen Schmerzen, bei denen die Schädigung im Gehirn oder Rückenmark liegt (häufig brennend, stechend).
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Schmerzarten
Noziplastische Schmerzen ← Kein Läsions-Korrelat – Veränderung der Nozizeption
Not-Plastik ← glänzt (keine Läsion, top Zustand) – verändertes Not-Zepter
Hier findet man weder eine Gewebeschädigung, die zur Aktivierung der freien Nervenenden führt, noch eine Läsion im somatosensorischen Nervensystem. Die Pathophysiologie noziplastischer Schmerzen wird durch eine Veränderung der Nozizeption erklärt, d.h. durch eine periphere oder zentrale Sensibilisierung.
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Schmerzwahrnehmung
Schmerz ist kontextabhängig und individuell unterschiedlich
Drei Schmerzteufel in in unterschiedlicher Ausprägung
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Schmerzwahrnehmung
Schmerz ist jedoch immer real
Alle tragen Siegel: Echt
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Schmerzwahrnehmung
Schmerzskalen wie NRS / VAS dienen der Messung von Schmerzen
Schmerzskalen NRS und VAS
Es gibt verschiedene Schmerzskalen, die dem Fachpersonal die Behandlung erleichtern und den Therapieerfolg messen sollen. Numerische Rating Skala (NRS): 0 = kein Schmerz bis 10 = unerträglicher Schmerz. Visual Analog Skala (VAS): Schmerzintensität wird auf einer Linie eingezeichnet, ganz links kein Schmerz bis ganz rechts unerträglicher Schmerz.
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Das „Schmerzzentrum“ gibt es nicht
Schmerzmatrix: Aktivierte Gehirnzentren als Reaktion auf bedrohliche Reize
Schmerzmatrix auf Fallschirm
Wenn wir bedrohliche Reize wahrnehmen, aktiviert sich im Gehirn eine bestimmte Kohorte von Zentren, die sogenannte "Schmerzmatrix". Die Funktion der aktivierten Gruppe von Neuronen hängt davon ab, was die Repräsentationsaufgabe des Gehirnareales ist, in dem sie liegen.
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Das „Schmerzzentrum“ gibt es nicht
Aktivierte Zentren haben oft auch andere Aufgaben – Schmerz “leiht” sie aus
Gehirn löst knifflige Aufgabe – Schmerzteufel “leiht” sich Ressourcen
Die Areale, die während einer Schmerzerfahrung aktiviert werden, haben nicht nur schmerzspezifische Aufgaben. Der Schmerz "leiht" sich diese Zentren gewissermaßen aus. Je chronischer der Schmerz ist, desto weniger stehen die Zentren für andere Aufgaben zur Verfügung.
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Periphere Nozizeptoren
Periphere Nozizeptoren sind sensorische Nervenfasern
Beeren-Fee (Beer-i-Feer) mit Not-Zeptor und Sensor
Dies sind myelinisierte Aδ- oder unmyelinisierte C-Nervenfasern.
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Periphere Nozizeptoren
Periphere Nozizeptoren nehmen potentiell gewebeschädigende Reize auf
Beeren-Fee (Beer-i-Feer) mit Not-Zeptor erkennt gefährlichen Nagel
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Periphere Nozizeptoren
Jeder noxische Reiz (mechanisch, thermisch oder chemisch) kann Aktionspotentiale auslösen
Detektor reagiert (auf Mechaniker-Schlüssel, Thermometer, Toxin) mit Alarm
Nozizeptoren sind polymodal, d.h. sie reagieren auf Informationen aus mehreren Sinnesmodalitäten.
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Hinterwurzelganglion (HWG)
Das Hinterwurzelganglion (HWG) wertet und moduliert Impulse aus den Geweben
Gang hinter Wurzel: Auswertungseinheit
Im Hinterwurzelganglion befinden sich die Zellkörper mit den Zellkernen der peripheren Nervenfasern.
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Hinterwurzelganglion (HWG)
HWG ist eine wichtige Produktionsstätte für Neuropeptide (Botenstoffe), Ionenkanäle und Rezeptoren
Gang hinter Wurzel: Produktionsstätte für Briefe, Ionenkanäle und Zepter
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Hinterwurzelganglion (HWG)
↑ Produktion → sensiblere Nerven: Bahnungsphänomen
Sensibler Bahnwärter
Durch die Steigerung der Produktion der Ionenkanäle etwa wird die Reizübertragung an der Synapse besser (Steigerung der Reaktion auf erregende Neurotransmitter) und der Nerv wird sensibler. Schwächere periphere Reize wirken schmerzauslösend (Bahnungsphänomen).
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Hinterwurzelganglion (HWG)
HWG reagiert sehr empfindlich auf mechanische Reize oder Adrenalin – und reagiert (insbesondere nach Sensibilisierung) spontan
Gang hinter Wurzel: Attackiert mit Mechanikerschlüssel von A-Trainerin – Kurzschluss
Entzündungsprozesse, vaskuläre bzw. mechanische Veränderungen verändern die Feinregulation bzgl. Ionenkanälen, Rezeptoren und Transduktionsmolekülen. Das kann zu ektopen Entladungen führen (d.h. an untypischen Stellen).
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Hinterhorn des Rückenmarks
Hinterhorn des Rückenmarks (= graue Substanz mit seinen Laminae): Umschaltung auf spinale Neurone
Horn am Hintern (des grauen Lamms): steht im Spinat
Im Hinterhorn erfolgt die Umschaltung der Schmerzafferenzen auf das 2. Neuron. Zudem werden Reflexbögen mit dem motorischen und autonomen Nervensystem gebildet.
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Hinterhorn des Rückenmarks
Im Rückenmark ist die Reizverarbeitung bereits hochkomplex – “hohe Rechenleistung”
Hochkomplexer Rechner
Was in Lehrbüchern meist als eine Synapse dargestellt wird, sind in Wirklichkeit hochkomplexe Netzwerke. Diese unterliegen multiplen modulierenden Einflüssen und bestehen aus Interneuronen, intraspinalen Neuronen (z.B. vom Vorderhorn), absteigenden Neuronen aus dem Hirnstamm und immunkompetenten Gliazellen. Dies führt bereits im Rückenmark zu einer unvorstellbaren Rechenleistung und Redundanz. Die ununterbrochene Kollaboration und Konkurrenz der Neurone führt zu einem extrem variablen Output.
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Höhere Zentren
Zweite Umschaltung in vegetativen Zentren des Hirnstamms → Unbewusste Verarbeitung
Veggie-Zentrum: Hirn-förmiger Stamm → Augen verschlossen
Die vegetativen Zentren des Hirnstamms, wie etwa das Atemzentrum, verantworten unterbewusste, überlebensrelevante Vorgänge.
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Höhere Zentren
Dritte Umschaltung teils im thalamokortikalen System → Bewusste Schmerzempfindung
Talar aus Korken (cortex/kortikal: Hirnrinde) → Augen offen
No Brain No Pain!
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Höhere Zentren
Thalamus (Wal-förmig) hat Filter- und Verteilerfunktion → “Chefsekretär”
Talar (des Wals) mit Filter und Verteilerstation
Der Thalamus leitet die Neuronen als sogenannte „Neurotags“ in die „Schmerzknotenpunkte“ und Neuromatrix des Gehirns.
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Einleitung
Geschichte
fAsdnn34#SD6%4mgLS9(#k-mn
https://www.meditricks.de/pharmazie/wp-content/plugins/meditricks-mt-quiz/include/
n
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Was ist Schmerz?
Schmerzteufel mit komplexen, unangenehmen Folterwerkzeugen
Die Schmerzerfahrung vereint drei Dimensionen: sensorisch (Intensität/Lokalisation), affektiv (unangenehm) und kognitiv (evaluierend).
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Quintessence
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Was ist Schmerz?
Gehirn schlägt Teufel in seinen Notizen nach
Diese Bewertung erfolgt häufig unbewusst.
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4
Was ist Schmerz?
Körper reagiert auf Bewertung des Gehirns → Ziel ist die Abwehr von Gefahr und der Erhalt der Homöostase
Körperchen schaut Gehirn über die Schulter → wappnet sich
Basiswissen
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Basiswissen
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Was ist Schmerz?
Viele (Hor-)Mohn-Blumen gebracht von vegetarischer Nerven-Figur
Basiswissen
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Basiswissen
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Funktionen von Schmerzen
Schmerzengelchen mit Abwehrschild und Pflaster
Schmerz entsteht durch eine Bedrohung der körperlichen Homöostase.
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Funktionen von Schmerzen
Not-Zepter zum Aufspüren von Gefahren → hält Detektor, meldet Schaden
Man spricht auch von engl. danger receptors = Gefahr-Rezeptoren.
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Funktionen von Schmerzen
Detektor warnen vor kaputten Gewebe (gewebte Decke)
Und sie begleiten schützend den linearen Prozess der Wundheilung.
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Funktionen von Schmerzen
Schmerz geplagtes Gehirn – empfängt Signale des Not-Zepter
Quintessence
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Veränderung der Schmerzwahrnehmung
Schmerzradar mit vielen Antennen – empfängt alle möglichen Signale
Seine Aufgabe ist der Schutz des Körpers vor Verletzungen und die schnelle Reaktion auf jede noch so kleine Bedrohung.
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Veränderung der Schmerzwahrnehmung
Neues Schmerzradar wird gebaut (aus Neuronen-gelbem Plastik), verknüpft (assoziiert) Signale
Das Zusammenspiel von Sinneswahrnehmungen mit Gehirnaktivitäten im Frontalkortex und limbischen System läuft dabei bewusst und unbewusst ab.
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Veränderung der Schmerzwahrnehmung
Störsender: zur Ablenkung platziert bei (Tür-)Schwelle, dort: preisl. reduzierte Reizwäsche
Das Schmerzwarnsystem unterliegt permanent fördernden und störenden Einflüssen. Ablenkende, unterschwellige oder zu wenige Reize verhindern das Lernen, weil die Gentranskription in Neuronen inaktiv bleibt.
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Veränderung der Schmerzwahrnehmung
Stress-Monster manipuliert Regler des Schmerzradars
Stress und inadäquate Reize sind also neuroplastisch wirksam – sie verändern die Schmerzwahrnehmung.
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Veränderung der Schmerzwahrnehmung
Schmerzengelchen hält harmloses Gänseblümchen für Gefahr
Basiswissen
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Akuter und chronischer Schmerz
Akuter Postbote: Warnt → überreicht Survival-Kit
Quintessence
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Akuter und chronischer Schmerz
Chronometer (Uhr) Postbote: mit Diplom, überempfindsam: hält sich Ohren zu
Bei chronischen Schmerzpatienten sind ggf. nicht hilfreiche/fehlerhafte Kognitionen mit emotionalen Belastungen und dysfunktionalen Verhaltens- und Bewegungsmustern verbunden. Nozizeptive Reize werden stärker wahrgenommen und nicht-nozizeptive Reize werden als schmerzhaft empfunden.
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Akuter und chronischer Schmerz
Dreizack-Mond und 6er-Würfel-Mond – Teil des Lebensbaum
Chronischer Schmerz ist eine eigenständige Krankheit. Chronischer Schmerz dauert über das Ausmaß einer akuten (frisch aufgetretenen) Ursache hinaus an – und dies nicht nachvollziehbar lange.
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Akuter und chronischer Schmerz
Tritt aus Körper heraus: Phantom mit Amputation
Bei vielen chronischen Schmerzzuständen kann es, wie z.B. beim Phantomschmerz zu einem Disembodiment mit gestörter Körperwahrnehmung kommen. Hier passen die Karten des Gehirns nicht mehr zur Körperkarte, wie beim Phantomschmerz, aber auch beim komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) und sämtlichen chronischen Schmerzbildern.
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Extra Info / Trivia
Grundlage des Disembodiments ist eine Veränderung der rezeptiven Felder auf kortikaler Ebene (smudging). Diese Veränderung führt konsekutiv zu einer gestörten Interozeption (Körperwahrnehmung). Smudging bedeutet dabei, dass die rezeptiven Felder zunehmend verwischen und nicht mehr spezifisch angesteuert werden. Das Smudging kann dazu führen, dass ein gestörter Bewegungsablauf und eine veränderte Wahrnehmung der betroffenen Körperregion entsteht. Dieses Phänomen ist vermutlich eine typische neuroplastische Veränderung bei chronischen Schmerzen.
Grundlage des Disembodiments ist eine Veränderung der rezeptiven Felder auf kortikaler Ebene (smudging). Diese Veränderung führt konsekutiv zu einer gestörten Interozeption (Körperwahrnehmung). Smudging bedeutet dabei, dass die rezeptiven Felder zunehmend verwischen und nicht mehr spezifisch angesteuert werden. Das Smudging kann dazu führen, dass ein gestörter Bewegungsablauf und eine veränderte Wahrnehmung der betroffenen Körperregion entsteht. Dieses Phänomen ist vermutlich eine typische neuroplastische Veränderung bei chronischen Schmerzen.
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Akuter und chronischer Schmerz
Bio-Psycho-Soziales-Schmerzmodell im Baum des Lebens
Chronische Schmerzen führen zu deutlichen Beeinträchtigungen in allen Lebensbereichen und unterliegen immer körperlichen, psychischen und sozialen Einflüssen. Dabei wird das Fehlen einer konkreten körperlichen Schädigung oft als sehr belastend empfunden.
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Schmerzarten
Nozizeptive Schmerzen ← Aktivierung von Gefahr-Rezeptoren (Nozizeptoren) durch mechanische/thermische Reize oder durch toxische Substanzen
Not-Zepter zwischen Mechaniker-Schlüssel, Thermometer und Toxin
Eine Schädigung neuronaler Strukturen liegt dabei nicht vor.
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Schmerzarten
Neuronen-Pate ← mit zerbrochener Tomaten-Sense (peripherer und zentraler Tomatenfleck)
Man unterscheidet periphere neuropathische Schmerzen mit Läsionen im peripheren Nervensystem und zentralen neuropathischen Schmerzen, bei denen die Schädigung im Gehirn oder Rückenmark liegt (häufig brennend, stechend).
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Schmerzarten
Not-Plastik ← glänzt (keine Läsion, top Zustand) – verändertes Not-Zepter
Hier findet man weder eine Gewebeschädigung, die zur Aktivierung der freien Nervenenden führt, noch eine Läsion im somatosensorischen Nervensystem. Die Pathophysiologie noziplastischer Schmerzen wird durch eine Veränderung der Nozizeption erklärt, d.h. durch eine periphere oder zentrale Sensibilisierung.
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Schmerzwahrnehmung
Drei Schmerzteufel in in unterschiedlicher Ausprägung
Quintessence
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Quintessence
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Schmerzwahrnehmung
Schmerzskalen NRS und VAS
Es gibt verschiedene Schmerzskalen, die dem Fachpersonal die Behandlung erleichtern und den Therapieerfolg messen sollen. Numerische Rating Skala (NRS): 0 = kein Schmerz bis 10 = unerträglicher Schmerz. Visual Analog Skala (VAS): Schmerzintensität wird auf einer Linie eingezeichnet, ganz links kein Schmerz bis ganz rechts unerträglicher Schmerz.
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Das „Schmerzzentrum“ gibt es nicht
Schmerzmatrix auf Fallschirm
Wenn wir bedrohliche Reize wahrnehmen, aktiviert sich im Gehirn eine bestimmte Kohorte von Zentren, die sogenannte "Schmerzmatrix". Die Funktion der aktivierten Gruppe von Neuronen hängt davon ab, was die Repräsentationsaufgabe des Gehirnareales ist, in dem sie liegen.
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Das „Schmerzzentrum“ gibt es nicht
Gehirn löst knifflige Aufgabe – Schmerzteufel “leiht” sich Ressourcen
Die Areale, die während einer Schmerzerfahrung aktiviert werden, haben nicht nur schmerzspezifische Aufgaben. Der Schmerz "leiht" sich diese Zentren gewissermaßen aus. Je chronischer der Schmerz ist, desto weniger stehen die Zentren für andere Aufgaben zur Verfügung.
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Periphere Nozizeptoren
Beeren-Fee (Beer-i-Feer) mit Not-Zeptor und Sensor
Dies sind myelinisierte Aδ- oder unmyelinisierte C-Nervenfasern.
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Periphere Nozizeptoren
Beeren-Fee (Beer-i-Feer) mit Not-Zeptor erkennt gefährlichen Nagel
Basiswissen
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Periphere Nozizeptoren
Detektor reagiert (auf Mechaniker-Schlüssel, Thermometer, Toxin) mit Alarm
Nozizeptoren sind polymodal, d.h. sie reagieren auf Informationen aus mehreren Sinnesmodalitäten.
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Hinterwurzelganglion (HWG)
Gang hinter Wurzel: Auswertungseinheit
Im Hinterwurzelganglion befinden sich die Zellkörper mit den Zellkernen der peripheren Nervenfasern.
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Hinterwurzelganglion (HWG)
Gang hinter Wurzel: Produktionsstätte für Briefe, Ionenkanäle und Zepter
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Hinterwurzelganglion (HWG)
Sensibler Bahnwärter
Durch die Steigerung der Produktion der Ionenkanäle etwa wird die Reizübertragung an der Synapse besser (Steigerung der Reaktion auf erregende Neurotransmitter) und der Nerv wird sensibler. Schwächere periphere Reize wirken schmerzauslösend (Bahnungsphänomen).
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Hinterwurzelganglion (HWG)
HWG reagiert sehr empfindlich auf mechanische Reize oder Adrenalin – und reagiert (insbesondere nach Sensibilisierung) spontan
Gang hinter Wurzel: Attackiert mit Mechanikerschlüssel von A-Trainerin – Kurzschluss
Entzündungsprozesse, vaskuläre bzw. mechanische Veränderungen verändern die Feinregulation bzgl. Ionenkanälen, Rezeptoren und Transduktionsmolekülen. Das kann zu ektopen Entladungen führen (d.h. an untypischen Stellen).
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Hinterhorn des Rückenmarks
Horn am Hintern (des grauen Lamms): steht im Spinat
Im Hinterhorn erfolgt die Umschaltung der Schmerzafferenzen auf das 2. Neuron. Zudem werden Reflexbögen mit dem motorischen und autonomen Nervensystem gebildet.
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Hinterhorn des Rückenmarks
Hochkomplexer Rechner
Was in Lehrbüchern meist als eine Synapse dargestellt wird, sind in Wirklichkeit hochkomplexe Netzwerke. Diese unterliegen multiplen modulierenden Einflüssen und bestehen aus Interneuronen, intraspinalen Neuronen (z.B. vom Vorderhorn), absteigenden Neuronen aus dem Hirnstamm und immunkompetenten Gliazellen. Dies führt bereits im Rückenmark zu einer unvorstellbaren Rechenleistung und Redundanz. Die ununterbrochene Kollaboration und Konkurrenz der Neurone führt zu einem extrem variablen Output.
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Höhere Zentren
Veggie-Zentrum: Hirn-förmiger Stamm → Augen verschlossen
Die vegetativen Zentren des Hirnstamms, wie etwa das Atemzentrum, verantworten unterbewusste, überlebensrelevante Vorgänge.
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Höhere Zentren
Talar aus Korken (cortex/kortikal: Hirnrinde) → Augen offen
No Brain No Pain!
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Wie entsteht Schmerz? (Vermutl. separates Video) > Höhere Zentren
Talar (des Wals) mit Filter und Verteilerstation
Der Thalamus leitet die Neuronen als sogenannte „Neurotags“ in die „Schmerzknotenpunkte“ und Neuromatrix des Gehirns.
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Gereift unter der Sonne Freiburgs. MIT VIEL LIEBE ZUM DETAIL ERSONNEN, ILLUSTRIERT UND VERTONT. WIR ÜBERNEHMEN KEINE HAFTUNG FÜR NICHT MEHR LÖSCHBARE ERINNERUNGEN.