Meditrip

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MEDIMEISTERSCHAFTEN 2022

Einführung

Ahoi liebe Freundinnen und Freunde der Eselsbrücke!

Willkommen zu unserer Seite über Meditrip! Wer es noch nicht mitbekommen hat: Wir haben dieses Jahr zum ersten Mal ein Motto für die Medis: Meditrip! Auf dieser Seite erzählen wir euch ein bisschen, was wir uns bei diesem Lied und Video gedacht haben.

Wie entstand Meditrip?

Dieses Jahr finden die Medis ja wieder in voller Größe und Glorie statt – und wir freuen uns schon lange darauf! Wir hatten eigentlich im Januar 2020 entschieden, einen Song für die Medis zu schreiben und ein Video zu drehen – und dann kam C#$@&%! Die Medis 2020 mussten online stattfinden. Ein Jahr warten, dachten wir uns. Traurig, aber 2021 ist ja nicht mehr weit.

 

Naja, ihr kennt die Geschichte ja: 2021 wütete die Pandemie weiter und wir konnten mit dem Virus im Nacken einfach nicht drehen, da man sich nicht treffen konnte.

 

Aber dann: Für 2022 war endlich wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Die Medis würden wieder in alter Manier stattfinden und wir konnten auch wieder filmen. Damit konnte das Projekt, das wir 2020 bereits ins Leben gerufen haben, weitergehen.

 

Nach knapp 2,5 Jahren sind wir sehr froh und ein bisschen stolz, dass wir euch nun endlich unser Medis-Video 2022 vorstellen dürfen.

Wieso haben wir ein Medis-Motto und ein Video?

Wieso wir ein Musikvideo für die Medis gedreht haben,

den Fieberbären orange angemalt haben und

einen hilflosen Lernenden mit Seiten eines internistischen Lehrbuches vollgekleistert haben?

 

Die kurze Antwort: Weil wir den kreativen, genialen, liebevollen Spirit der Medis feiern und uns überlegt haben, wie wir diesen Spirit mit einem coolen und schönen (Werbe-)Video über Meditricks kombinieren können. 🎉

 

Die lange Antwort: Viele unserer Mitarbeitenden sind Studis, die anderen waren es vor nicht allzu langer Zeit. Wir haben in der Vergangenheit oft an den Medis teilgenommen und auch aktiv mitgewirkt und -gestaltet. Wir haben so die Medis und ihre Festival-Kultur lieben gelernt, die sie und die Teilnehmenden über viele Jahre aufgebaut haben und in der wir selber schon so viele schöne Momente erlebt haben. 🥳

Wir brennen natürlich auch für Meditricks und für unsere kreative Arbeit. Daher haben wir uns eines Tages gedacht, wie genial es wäre, ein paar Meditricks-Charaktere “zum Leben zu erwecken” und im Rahmen der Medis ein Meditricks-Motto zu finden und ein Musikvideo zu machen. So haben wir diese kleine Geschichte in 3 Akten erfunden und auf der farbenfrohen Party in Strophe 3 die Medis hochleben lassen: Meditrip ist entstanden.

Und um ehrlich zu sein: Wir waren anfangs besorgt, dass es schräg ankommen könnte, dass ein Unternehmen plötzlich ein Video veröffentlicht – in einer Runde, in der sich sonst die heutige Studierendenschaft einen kreativen Schlagabtausch mit Herzblut, Biss und Liebe liefert. Klar ist nämlich: Wir machen das auch, um die Werbetrommel für Meditricks zu rühren. Wir dachten aber, lieber Werbung in Form eines kreativen Songs, den Leute (hoffentlich) gerne anschauen, mit einer gewissen Portion Selbstironie und Hommage an das Gefühl der Medis, als ein langweilender Spot aus der Büchse. Daher haben wir uns entschieden, uns nicht zu sehr zu verkopfen. Als kreativ arbeitendes Unternehmen bemühen wir uns, Meditricks mit viel Liebe zu gestalten – ganz im Geist der Medis. 

 

Das Video stammt übrigens zu 100 % aus eigener Feder und eigenem Haus. Wir haben das Glück, in unserem kreativen Team Musiker im Audio-Team zu haben (a.k.a. unsere “Hertz”-Chirurgen), sowie Film-, Regie- und Drehbuch-begeisterte Mitarbeitende. Hauptdarsteller und Sänger ist unser Hertzchirurg Flo, der selber auch Hiphop macht. Danke an dieser Stelle Flo für deinen wahnsinnigen Einsatz. 

worum geht's in meditrip?

In Meditrip erzählen wir die Geschichte eines Medizinstudenten, der mit seinem Studium und dem Lernen frustriert ist. Er fällt ins “Lernkoma” und wird von ein paar etwas schrägen (Meditricks-)Charakteren gefunden und lässt nach anfänglicher Skepsis zu, dass sie ihn in eine “bunte Lernoase” führen (a.k.a. Meditricks :).

 

Im Folgenden erzählen wir dir etwas detaillierter davon, was wir uns in den einzelnen Strophen gedacht haben. 

strophe 1

In Strophe 1 lernen wir einen Medizinstudenten kennen, der seinem Frust mit dem Lernen im Studium deutlich Ausdruck verleiht. Er spürt den Leistungsdruck im Medizinstudium (Ja ich bin am Limit) und fühlt sich davon bedroht (Die Geier ziehn Kreise), fühlt sich gleichzeitig aber in seiner Situation festgefahren (Ich weiß nicht mehr wohin). 

Den Studenten stört, dass er das erlernte Wissen schnell wieder vergisst (Mein Hirn is wie n Sieb, wo das Wissen durchrinnt / Wie war das nochmal? Mein Mnestik macht schlapp). Und das obwohl es ihm nicht an Fleiß und Motivation fehlt: Er liest sehr viel (Ich fress wie so ein Zombie in mein Kranium rein), lernt mit Skripten und macht Mitschriften – findet das Lernen mit diesen Medien aber ineffizient (Meine Mitschriften und Skripte, sie fuckn mich ab).

Sein Kostüm greift auf, dass er keine Mühe scheut: er ist mit Listen, Skripten und Texten wortwörtlich vollgekleistert, die seine Lernbereitschaft, seine investierte Arbeit spiegeln. (Dieses Kostüm zu basteln und zu tragen war übrigens der Horror. Es hat ewig gedauert, Flo vollzukleben, das Kostüm ist immer wieder gerissen – und es war irre heiß auf der Party. Flo hat geschwitzt wie eine kalte Kola bei 38 Grad.) Der Gedanke, dass er (der Lernenden jetz wieder) nur mehr lernen muss, dass es keinen anderen Ausweg gibt, außer eben noch mehr von den gleichen Lernmethoden einzusetzen, findet er erdrückend (Bücher, immer mehr Bücher. Bücher. Mehr? Bitte Nein!).

Er stellt die Frage, wie man sich all die Information merken soll, die im Medizinstudium häufig ohne Logik in Listenform vorgestellt wird und gefühlt “einfach auswendig gelernt werden soll” (Was hält den Denkapparat denn auf Trapp, wenn man bloß Seiten voll Listen und Buchstaben hat?). Um sich herum sieht er aber, dass andere Studierende genauso wie er lernen (dargestellt durch den Charakter des Lernzombies).

Außer der Tatsache, dass er die Infos, die er lernt, sehr schnell wieder vergisst, stört ihn, dass er die Wissensvermittlung in dieser Form langweilig findet (Diese Monotonie bringt mich bald zu den Toten). Die fehlende Freude droht, ihm das Medizinstudium zu vermiesen (die scheiß Medizin ist so trocken wie Gin).

Zum Schluss kippt der Student um, während er sich einen “Trip in die Tropen” wünscht, was für uns ein Sinnbild für eine bessere und effektivere Art des Lernens ist.

 

Wir zeichnen mit der Strophe 1 ein düsteres Bild des Medizinstudiums und des Lernens. Das machen wir nicht etwa deshalb, weil uns das Medizinstudium selber “abfuckt”. Im Gegenteil: Wir waren und sind vom Medizinstudium und vom Lernen begeistert – sonst würden wir Mediticks nicht gestalten.

 

Aber wir finden halt, dass wir im Studium oft mit veralteten und ineffektiven Lernmedien und Lernmethoden arbeiten – und dass uns das viel Energie, Noten und Freude kostet. Es wird wohl kaum Medizinstudierende geben, die behaupten können, dass sie nie davon frustriert waren, immer wieder das Gelernte zu vergessen und manchmal den Sinn der Inhalte nicht zu verstehen (weil der Sinn in vielen Lernmedien nicht vermittelt wird!). Es wird auch wohl kaum einen Studi geben, der nicht in manchen Momenten verzweifelt versucht hat, sich Fakten immer und immer wieder ins Gedächtnis zu pressen, um dann in Prüfungssituationen zu merken, dass die Mühe umsonst war. 

 

Das ist für viele eine sehr frustrierende Erfahrung, aber auch aus anderen Gründen schade. Einen wichtigen Grund haben wir oben genannt: Die Medizin ist wunderschön. Es ist eines der coolsten Fächer, die man studieren kann. Aber diese Freude geht verloren, wenn die Wissensaufnahme  und -vermittlung nicht nachhaltig und effektiv ist, wenn der Frust durch das Lernen immer weiter wächst. 

 

Ein weiterer Grund, warum wir das so schade finden, ist dass Medizinstudierende unter viel Druck stehen – von Anfang an. Gerade die ersten vier Semester, die Prüfungen und natürlich das berühmt-berüchtigte Physikum (M1) zum Schluss der Vorklinik sind sehr anspruchsvoll (bei klassischen Studiengängen). Aber der Leistungsdruck reicht bis zum Ende des Studiums (und in das Berufsleben) hinein. 

 

Dieser Leistungsdruck ist nicht folgenlos: Spätestens ein oft zitierte JAMA-Paper aus 2016 zeigt auf, wie weit verbreitet psychische Erkrankungen wie die Depression und Suizidgedanken unter Medizinstudierenden (weltweit) verbreitet sind (Slavin, 2016, Medical Student Mental Health) – deutlich häufiger als in der Allgemeinbevölkerung. Das hohe Lernpensum und der Druck des verantwortungsvollen Jobs seien mitunter verantwortlich.

 

Die “Wunden”, die durch den Leistungsdruck, das hohe Lernpensum und das frustrane Lernen entstehen, zeigen wir an der Wunde des Lernzombies, was als Einziges in der ersten Strophe in (roter blutiger) Farbe leuchtet.

Der Lernzombie ist aber nicht nur Sinnbild für die “verwundeten” Studis, sondern er soll auch das freudlose (und manchmal gedankenlose) Pauken aufgreifen. Er “frisst” abgestumpft die vielen Information in sich hinein, ohne Fragen zu stellen und hat offensichtlich keinen Spaß dabei. 

Natürlich wollen wir nicht sagen, dass Lernen mit Büchern und Texten generell schlecht und langweilig ist. Wir bereiten ja selber unsere Meditricks mit Recherchen aus eben diesen Quellen vor und lieben viele textbasierte Lehrmedien, weil sie genial sind. Aber es ist durchaus unter Lernmedien weit verbreitet, die Information in recht zusammenhangslosen Listen zu präsentieren. Und es ist ebenfalls recht weit verbreitet, dass Studis sich gezwungen sehen, diese zusammenhangslosen Infos “irgendwie” in den Kopf zu bekommen.

 

Das wollten wir in der ersten Strophe zeigen. In den nächsten beiden Strophen zeigen wir, dass es auch einen anderen Weg gibt. 🙂

strophe 2

In der Strophe 2 wird der Medizinstudent aus seinem Lernkoma “reaniminiert”, um zu entdecken, dass er von sehr seltsamen Charakteren umgeben ist: von einem Bär (Fieberbär), einem Hasen-Wissenschaftler (Synthase-Hase), einem Neuro-Lebkuchen ohne Hose (Neuroleptika / Antipsych-hose) und von einem Hahn “auf Stoff” (Harnstoff). Diese Charaktere sind Merkhilfen aus unserem Meditricks-Universum. 

Der Student nimmt die Charaktere als “irgendwelche freaks” wahr und fragt sich, was Comics mit der Medizin zu tun haben könnten (Stop! Ist das hier ein Kindergartencomic?). Wir geben es ganz frei und offen zu: Genauso reagieren viele, wenn wir das Konzept hinter Meditricks erklären und sie es noch nicht kennen.

Der Synthase-Hase antwortet dem Studenten, dass es sich um einen (Medi-)“Trick” handelt und bietet ihm zur Beruhigung einen Drink an (einer “Synthese” von Gin und Tonic vom Synthase-Hasen … höhö).

Der Neuro-Lebkuchen spricht den Studenten auf sein Lernproblem an (Du willst was lernen und erinnerst dich nur schwer?) und sagt ihm, dass er seine Möglichkeiten beim Lernen noch nicht ausgeschöpft hat (Weißte deine Birne kann viel mehr!).

Der Fieberbär, einer der häufigsten und bekanntesten Meditricks-Charaktere sowie einer unserer Favoriten, erzählt ihm von einem “Gedächtnispalast für die Plastizität”. Der Begriff des Gedächtnispalasts stammt aus der Gedächtniskunst bzw. dem Gedächtnissport. Er beschreibt einen Ort bzw. ein Bild, an dem sich Merkhilfen befinden und im besten Fall eine Rolle erfüllen. Dadurch, dass sich alle Merkhilfen am gleichen Ort befinden, können die Merkhilfen dieses Ortes besser aneinander gereiht werden und verlässlicher abgerufen werden (“für die Plastizität”).

Zum Schluss fragt der Fieberbär, ob der Student bereit sei für eine Reise zum Gedächtnispalas sei. Dieser ist nicht ganz überzeugt, willigt aber ein – Hauptsache raus aus der Einöde (Ihr seid irgendwelche Freaks, ist ok, aber bringt micht bitte aus der Einöde weg).

Zum Schluss legt der etwas zu berührungsfreudige Hahn auf Stoff noch einen drauf und sagt dem Lernenden, dass er die “Texte erstmal wegpacken” könne. Als “Partyeskort für den Kortex” preist der Stoff-Hahn den Gedächtnispalast als Ort an, wo man Spaß haben und gut lernen kann. Er scheint außerdem selber besonders heißt darauf zu sein, zum Gedächtnispalast zurück zu kehren, weil der “Stoff”  dort “wie Sex für den Kopf” sei, eine Kombination, die ihm zu gefallen scheint.

In dieser Strophe thematisieren wir einerseits, dass Meditricks mit seinen bunten Comics auf viele auf den ersten Blick nicht wie ein legitimes Lernmedium für die Medizin wirkt. (“Mit Kindercomics soll ich lernen, wie man Leben rettet, wie man ein ganz ganz wichtiger Arzt wird?!”)

 

Wir nehmen es Leuten nicht krumm, wenn sie Meditricks gegenüber erstmal skeptisch sind und skeptisch bleiben. Wir waren es am Anfang auch, als wir diese Methode kennen gelernt haben! 

 

Aber nach der initialen Argwohn haben wir aber gemerkt, wie viel besser unser Gedächtnis darauf ausgelegt ist, sich die visuellen Merkhilfen, die Geschichten, die emotionalen Figuren, etc zu merken als die manchmal abstrakt-staubtrockenen Faktenlisten. Schnell war die Skepsis verflogen und in eine Begeisterung und auch Bewunderung für diese Lerntechnik übergegangen. Und dann haben wir selber damit angefangen.

refrain

Den Refrain haben wir in Anlehnung an die Eselsbrücke auf der in Freiburg bekannten “blauen Brücke” gefilmt. Am 31.10.2020 (zum Glück war es wenigstens Halloween) sind wir frühmorgens mit unseren schrägen Kostümen in der Kälte aufgebrochen und haben die Szenen gefilmt – zur Verwunderung vieler Fußgängerinnen und Radfahrer.

Der Fieberbär fordert im Refrain euch, die Zuschauenden, auf, mit dem “Esel zu reiten” (Eselsbrücken zu verwenden) und verspricht “Liebesstoff für den Grips”, was für uns das Sinnbild für eine Form der Informationsaufnahme ist, die der Art unseres Gehirns, Informationen zu speichern, viel gerechter wird.

strophe 3    &    der meditrip

Von schwarz-weißen Texten über das große Erwachen in Strophe 2 (zweifarbig gefilmt) geht es in der dritten Strophe mitten rein in die bunten Farben der Lernoase, in die bunten Farben von Meditricks. Auf der Party angekommen, überwindet der Student schnell seine initiale Skepsis und findet es wohltuend, wie ausgelassen die Stimmung ist, wie bunt das Lernen sein kann.

Er entdeckt, dass viele “verliebte Ladies und Typen” sich über die vielen “farbenfrohen Assoziationen” (“Aus dem Wissen werden Bilder und die Bilder vertont.”) freuen und damit auch ihr limbisches System a.k.a ihr Gedächtnis steigern (“tanzen limbisch Limbo”).

Die Party, die ausgelassene Stimmung in der dritten Strophe, sollen spiegeln, wie das Lernen mit visuellen Merkhilfen wirken kann gegenüber dem Lernen mit (schlechten) Texten und Informationslisten. Es wirkt plötzlich machbar, schaffbar, es macht Spaß, die Infos bleiben hängen. Und es ist etwas für alle (“aus dem Westen, Osten, Norden und Süden”): Die vergangen Medis-Mottos verschiedener Unis sollen das ebenfalls aufgreifen. 

 

Am Ende ist der Lernende so überzeugt von der Sache, dass er sogar selber versucht, andere davon zu überzeugen (Probier einfach ein Abo du Opfer. Loci ist der Doktor und reißt keinen den Kopf ab.). (Die Loci-Methode ist eine bekannte gedächtnissteigernde Technik, die auch in unseren Merkbildern Anwendung findet.)

Der Lernende ist mit seiner Reise, seinem Meditrip, endlich am Ziel angelangt und er merkt zum Schluss an, dass die “Liebe ist bunt im plastischen Palast”. Wir glauben, dass Lernmedien und Lernmethoden mit Liebe und Begeisterung gestaltet werden müssen, um effektiv zu sein und Spaß zu machen. Genau das streben wir auch mit Meditricks an und hoffen, dass es uns gelingt, in euren Lernalltag etwas mehr Liebe zu bringen. Und wir danken all den Meditriks-Usern, dass ihr uns so viel Liebe zurückgebt. Euer Feedback bereichert unsere Arbeit und unseren Alltag. Danke! 

Zum Schluss bleibt uns nur übrig, uns zu wünschen, dass wir mit möglichst vielen von euch auf den Medis sprechen und vielleicht auch tanzen können. Bis dann!

 

Euer Meditricks-Team

#nurLiebe

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